Der Antennenwels ist ein robustes und friedliches Tier, der sich sehr gut mit anderen Fischarten aus dem Amazonasgebiet verträgt. Trotzdem muss man bei der Haltung verschiedene Dinge berücksichtigen, damit sich die Tiere wohlfühlen.
Was sind die wichtigsten charakteristischen Merkmale von Antennenwelsen?
Ursprünglich stammen blaue Antennenwelse aus dem Rio Negro and diversen Schwarzwasserzuflüssen des Amazonas. Ein charakteristisches Merkmal sind die tentakelartigen, bei Männchen geweihartig verzweigte Ausstülpungen am Maul und auf der Stirn. Es handelt sich um eine mittelgroße Harnischwelsart. Der Fisch fühlt sich in einemAquariumab 80cm Länge wohl. Dieser friedliche Fisch verträgt sich sehr gut mit verschiedenen Fischarten, die auch aus dem Amazonasgebiet stammen. Der blaue Antennenwels benötigt wie alle Harnischwelse, zahlreichen Versteckmöglichkeiten. Besonders wichtig sind Moorkienwurzeln, die zum Abraspeln dienen. Der Fisch benötigt die Holzfasern als Ballaststoffe für seine Verdauung. Unter Steinen und Wurzeln werden Eipakete abgelegt. Bis zum Schlüpfen der Larven werden sie vom Männchen bewacht.
Normalerweise besitzt der blaue Antennenwels eine grünlich-braune bis dunkelbraune Färbung mit dunkleren Flecken. Fühlt sich der Fisch in einem Aquarium wohl, verändert sich seine Körperfärbung. Er wird sehr dunkel und erhält einen bläulich schwarzen Schimmer. Die Bauchunterseite der Antennenwelse zeigt sich etwas heller. Die Flossen verfügen über eine tief blauschwarze Färbung. Rücken- und Afterflosse haben einen hellen Saum und weißlich-graue Punkte. Die Schwanzflosse besitzt helle Spitzen. Besonders Jungfische zeichnen sich durch eine intensiv blauschwarze Färbung aus. Auf Flossen und Körper sind deutlich weiße Punkte zu sehen. Rücken- und Afterflosse haben zusätzlich einen leuchtend weißen Rand. An der Schnauze und an der Stirn besitzt das Männchen lange Tentakel, die zum Teil gegabelt sind. Beim Weibchen fallen sie nur dünn und kurz aus. Einige Wissenschaftler sind der Meinung, dass die Tentakel der Männchen als Larvenmimikry dienen. So wird reichlich Nachwuchs im Dottersackstadium vorgetäuscht, damit das Weibchen angelockt wird.
Neben den blauen Antennenwelsen gibt es auch braune Antennenwelse, die fast die gleichen Anforderungen an Pflege und Ernährung stellen. Genau wie blaue Antennenwelse besitzen die Männchen ausgeprägte Tentakel, während Jungtiere und Weibchen nur über Ansätze der Auswüchse verfügen. Männchen und Weibchen haben eine charakteristische Färbung mit großen, gelblichen Tupfen auf dunkelbraunem Untergrund. Die Heimat von diesem Fisch befindet sich im Amazonas und in seinem Einzugsgebiet. Genau wie der blaue Antennenwels ist er ein robuster Fisch und ist daher bei Aquarium-Besitzern sehr beliebt.
Was sollte bei der Haltung von Antennenwelsen beachtet werden?
Der blaue Antennenwels ist ein friedliches Tier und versteht sich normalerweise sehr gut mit anderen Zierfischen, die seine Anforderungen an Wassertemperatur und pH-Wert teilen. Eine Beckenlänge von 80 cm ist für eine kleine Gruppe von Antennenwelsen meistens ausreichend. Es ist empfehlenswert, ein dominantes, älteres Männchen mit mehreren Weibchen zu halten. Falls nicht zusätzlich andere Empfehlungen erwähnt werden, gelten für braune Antennenwelse die gleichen Haltungsbedingungen.
Empfehlenswerte Beckengröße
Falls man sich für ein Pärchen entscheidet, sollte man eine Mindestbeckengröße von 80 cm auswählen. Auch wenn nur ein Tier gehalten wird, sollte man sich für diese Größe entscheiden. So hat der Antennenwels die Möglichkeit, sich frei zu entfalten. Ist das Aquarium zu klein, können sich die Fische nicht ausreichend entwickeln und bleiben sehr klein. Die Haltung von zwei Männchen ist etwas risikoreich. Wie in der freien Wildbahn bilden sie Reviere und im schlimmsten Fall bekämpfen sie sich. Daher sollte man eine Beckengröße von mindestens 1,50 Meter auswählen. Je mehr Platz die Männchen haben, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Probleme bei der Haltung auftreten.
Gestaltung des Aquariums
Antennenwelse wohnen gerne in Höhlen und benötigen diesen Rückzugsort. Ohne eine eigene Höhle sind die Tiere extremem Stress ausgesetzt, da sie keinen Platz zum Ausruhen und Entspannen finden. Zusätzlich ist es wichtig, für einen dichten Bewuchs mit Pflanzen zu sorgen. So können sich die Tiere verstecken. Falls man ein oder mehrere Männchen zusammenhält, wird für jedes Männchen eine eigene Höhle benötigt. Dies verhindert Revierkämpfe.
In einem Aquarium mit sauerstoffreichem und klarem Wasser fühlt sich ein brauner Antennenwels wohl. Da es sich um territorial Tiere handelt, benötigen sie wie auch blaue Antennenwelse ihre eigenen Höhlen und genügend Platz zum Verstecken. Männchen besetzen Reviere und verteidigen diese. Daher ist eine Haltung von mehreren Männchen nur in einem sehr weitläufigen Becken möglich. Genau wie sein Artgenosse benötigt auch der braune Antennenwels Wurzeln für seine Verdauung. Man kann ihn oftmals beim Raspeln beobachten. Ohne diese Wurzeln würde der Fisch nicht die notwendigen Ballaststoffe erhalten und es entstehen Verdauungsprobleme. Bei einer Gruppe von Tieren muss man daher darauf achten, genügend Wurzeln zur Verfügung zu stellen.
Wassertemperatur und –härte
Ein blauer Antennenwels ist ab einer gewissen Größe von etwa ca. 4 cm widerstandsfähiger und robuster. Ab diesem Zeitpunkt vereinfacht sich auch die Haltung. Vor allem für Anfänger ist es empfehlenswert, bereits ältere Fische zu erwerben. Ein Antennenwels ist bezüglich der Wasserhärte nahezu anspruchslos. Jedoch wurde festgestellt, dass die Fische bei weichem Wasser wesentlich langsamer wachsen. Da blaue Antennenwelse Luft atmen können und eine spezielle Darmatmung besitzen, können die Tiere sogar in trüben, verdreckten Gewässern relative gut leben. Jedoch sollte man nicht nachlässig sein und den Antennenwelsen klares und sauerstoffreiches Wasser bereitstellen, damit sie sich wohlfühlen. Da der Antennenwels aus dem Amazonasgebiet stammt, legt er auf eine warme Wassertemperatur wert. Die Temperatur sollte von 20 bis 25 Grad reichen.
Was muss bei der Ernährung beachtet werden?
Ein Antennenwels ernährt sich auch gerne von Überresten seiner Mitbewohner im Aquarium. Diese Eigenschaft ist sehr nützlich, jedoch besitzt der Fisch verschiedene Ernährungsgewohnheiten, die alleine mit dem Fressen von Überresten nicht abgedeckt werden. Unbedingt sollte man daran denken, im Wasserbecken Moorkienholz unterzubringen. Es ist für Antennenwelse besonders wichtig, da es zur Verdauung benötigt wird. Durch Abraspeln erhalten die Fische notwendige Ballaststoffe für den Verdauungsapparat. Man kann diese bodenbewohnende Art auch gezielt mit pflanzenhaltigen Futtertabletten füttern. Auch überbrühter Spinat oder Salatblättern sind geeignet. Antennenwelse freuen sich auch überFlockenfutterundGranulat. Jedoch sollte man beim Füttern von Granulat die Futtermenge stets sehr reduziert halten, um einen Darmverschluss zu vermeiden. Man kann auch ein wenig Gehölz oder Laub im Wald sammeln und den Antennenwelsen eine besondere Freude bereiten. Die Tiere fressen auch rohe Karotten, Kartoffeln, Zucchini, Gurken und überbrühten Löwenzahn. Manchmal vergreifen sich die Tiere an denPflanzen im Aquarium. Daher ist es wichtig, eine abwechslungsreiche pflanzliche Ernährung zu bieten.
Der braune Antennenwels ist ein typischer Aufwuchs- und Algenfresser. Daher kann er auch bei der Algenbekämpfung in einem Aquarium hilfreich sein. Jedoch bieten die Algen meistens nicht ausreichend Nahrung für die braunen Antennenwelse. So muss der Antennenwels meistens zusätzlich gefüttert werden. Man kann Trockenfutter verwenden. Grünfutter, überbrühter Spinat und Gurkenscheiben sind wesentlich besser geeignet. Bei artgerechter Ernährung und idealen Haltungsbedingen können braune Antennenwelse genau wie ihre Artgenossen bis zu 19 Jahre alt werden.
Welche Krankheiten können auftreten?Ein Antennenwels ist ein robustes Tier, das relativ anspruchslos ist und auch selten krank wird. Wenn man für eine entsprechende Wassertemperatur, klares Wasser und abwechslungsreiches Futter sorgt, erfreuen die Antennenwelse die Besitzer für lange Zeit. Jedoch kann es zu Problemen kommen, falls die Antennenwelse zusammen mit anderen Fischen gehalten werden. Oftmals vertragen sie die Medikamente, die den anderen Mitbewohnern verabreicht werden, sehr schlecht und können dadurch krank werden. Wenn andere Fische mit Medikamenten wie Malachitgrün behandelt werden, muss man die Antennenwelse in ein anderes Becken umsiedeln. Durch Metallvergiftungen im Wasser kann es zu Todesfällen kommen. Daher ist es empfehlenswert, die Wasserqualität zu testen. Kupfer im Wasser ist für einen Antennenwels tödlich. Falls man im Aquarium Schneckenbekämpfungsmittel verwendet, sollte man die Antennenwelse unbedingt aus dem Becken nehmen.
Manchmal kann man beobachten, dass Antennenwelse ihre Farbe ändern und große, hellbraune Flecken bekommen. Auf den ersten Blick mag diese Verfärbung den Besitzern Sorgen bereiten. Jedoch ist meistens keine spezielle Behandlung mit Medikamenten erforderlich. Die Verfärbung kann je nach Laune, Stimmung und Wohlempfinden der Fische wechseln. Man geht davon aus, dass es sich um eine Stressfärbung handelt, die durch unpassende Wasserwerte, Aggressionen zwischen Männchen und mangelnde Versteckmöglichkeiten ausgelöst wird. Auch die Anwesenheit laichbereiter Weibchen kann die Stressfärbung auslösen. Indem die Fische genau beobachtet werden, kann man meistens die Ursache herausfinden.
Wie gestaltet sich die Zucht?
Braune und auch blaue Antennenwelse vermehren sich auch in Gesellschaftsbecken relative häufig. Üblicherweise dient zur Ablage der Eier ein Wurzelversteck oder eine Höhle. Um das Gelege kümmert sich das Männchen, befächelt es mit Frischwasser und schützt es. Die Larven schlüpfen nach einigen Tagen. Ab dem zehnten Tag kann man sie mit Feinstfutter ernähren.
Wo erhält man blaue und braune Antennenwelse?
Falls man blaue oder braune Antennenwelse erwerben möchten, sollte man sich an ein Zoofachgeschäft werden. Die Fische sind einfach zu halten und deren Unterschiede liegen grundsätzlich nur in ihrer Farbe. Daher ist es Geschmackssache, ob man sich für blaue oder braune Antennenwelse entscheidet. Es werden auch Hybriden angeboten. Bei der Auswahl der Züchter ist eine Recherche im Internet empfehlenswert. Man sollte sich andere Kundenmeinungen durchlesen und auch die Bewertungen beachten. Heutzutage gibt es auch einige Online-Shops, die einen Express-Versand der Fische anbieten. Von dieser Option ist eher abzuraten. Der Transport bedeutet enormen Stress für die Tiere. Man sollte sich auf jeden Fall die Zeit nehmen, ein Geschäft zu besuchen und die Fische vor Ort zu erwerben.
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